Sonntag, 14. April 2013

Der abgefuckte bekommt die große Liebe. Der nicht abgefuckte muss dann die Nette heiraten

Sie sagen nicht, dass du falsch spielst, aber sie sagen, dass du mit der falschen spielst. Ich solle meine Beuteschema ändern, mir eine Nette suchen. Sie soll auch hübsch sein. Und die andere ist auch nicht böse, aber sie spiele ein anderes Spiel, brauche einen anderen Spieler. Sie brauche den Abfuck, den abgefuckten und keinen Netten.
 
Sie sagen, ich spiele das Spiel mit der Falschen und jene Frauen würden nie ernsthaft in das Spiel eingreifen. Jene Frauen spielen abgefuckt, spielen härter. Sie haben eben ihre Gründe und sind deshalb nicht böse.
 
Niemals werde ich das Spiel abgefuckt spielen und ich habe mich in meiner Traumfrau auch nicht geirrt. Aber sie legen fest, dass jene Frauen, diese auratischen Frauen eben auf ein anderes Spiel abfahren. Diese Frauen sind auch nicht böse, diese Frauen oder diese Menschen sind auch nett, ebenso nett. Doch diese Frauen brauchen den abgezockten Spieler, dabei spielen sie durchaus ähnlich.
 
Der Vater, der Therapeut, der Psychiater sagt, das du nicht falsch spielst, aber du würdest mit der falschen spielen. Im Grunde ist das uninteressant. Doch diese Konstanten und Variablen spielen eben mit rein in das Modell. Ein Luftmodell. Doch es sind zu viele, die behaupten, das ich mit der falschen spielen würde und ich nicht die Nervenstärke für diese Art von Frau hätte.
 
Gegen mein Spiel ist nichts auszusetzen. Ich spiele perfekt, doch wenn meine Frau anders spielt oder abgefuckt ist, dann hat mein Spiel keine Chance. Ich spiele perfekt und sie muss bloß kooperieren und wir müssen uns koordinieren, aber meine Frau lässt sich nicht koordinieren. Sie hat einen eigenen Kopf, auch sie spielt perfekt. Und sie ist auch nett, aber ein wirklich nette, wie die Psychiatrie sie gerne hätte, würde dann kooperieren und man würde zusammen koordiniert handeln.
 
Doch meine Frau tickt eben auch für sich und das muss man so hinnehmen.
Und am Ende kooperiert dann doch jede, schert dann doch ein, weil sie Torschlusspanik bekommt. Doch bis dahin macht sie eben ihr Ding und lässt sich nicht koordinieren. Erst mal wird sie nicht kooperieren. Macht erst mal abgequält ihren Scheiß. Klar, das machen wir alle irgendwie, aber sie ganz besonders. Niemand soll sie haben und es stimmt, die Liebe besitzt nicht. Sie hat eben ihren eigenwilligen Kopf. Wer soll das verstehen und so will sie im Spiel dann zum Schluss doch gezwungen werden. Aus lass mich in Ruhe, ich bin höflich abgefuckt, wird dann nimm mich, nimm mich ein.

Ihr Mann soll ihr Spiel verstehen und nicht einbrechen. Alles dreht sich nur um ihr eigens eigenwilliges Spiel, das doch so einfach ist, aber alle brechen ein. Man muss eben auch ein bisschen Arschloch sein, nicht schwach werden und dahinschmelzen, das ist ihr Spiel. Ziemlich einfach. Einfach nur kennenlernen, mehr braucht es nicht und sich dann verlieben, gern haben, heiraten. So bleibt sie bis dahin, bis das einer checkt in ihrer Aura, in ihrer Distanz und quält sich durchs Leben. Lernt, studiert, arbeitet, macht ihren lustigen Scheiß.

Sie spielt in Distanz und Abgrenzung. Sie macht ihr Ding, ist wild, hat ihren Kopf. Eigentlich braucht sie jemanden, aber sie will dann doch besser niemanden. Sie spielt höflich, jeder bekommt so seine Chance, aber sie bleibt auf spielerischer Distanz und ihr Spiel ist ganz einfach. Sie hat einen ganz einfachen Code und doch bekommt sie niemand. Erst mal und vorher noch muss sie schwer enttäuscht werden.


 

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tim.a.elstner(at)gmail.com