Mittwoch, 6. Juni 2012

Sehen


Es ist nur was ich sehe. Was ich fühle. Es ist nur der Körper, andere Körper, mein Körper. Es ist nur der Geschmack. Eigentlich ist der Rest nur Vergangenheit, nur Fantasie, Einbildung, möchtegern Intelligenz. Der Rest ist nur Illusion. Eigentlich gar nicht. Eigentlich stets ungebunden, unverbindlich und nur ursprünglich absolut verbunden. Aber da sind viele Körper. Nicht jeder hat den ultimativen Geschmack; ich auch nicht. Aber da sind welche, die kleiden, die schmücken sich ziemlich gut. Kann nicht jeder. Wie schön können Körper sein. Es ist nur was ich sehe, was ich sehen kann. Es ist nur was ich fühle. Was ich aushalte. Wohin es mich treibt. Ich mich treiben lassen kann. Es sind nur die Körper, ist nur der Ort, ist nur die Architektur. Der Rest scheint Wahn zu sein. Systematisch gebildet worden zu sein. Mehr ist das nicht. Der Rest ist System, mit dem ich mich abfinden muss. Der Rest ist Fantasie, der Anderen und meine, die doch gerne mal in die Irre treibt, wenn ich mich zu sehr gehen lassen.

Aber eigentlich sind wir alle allein, alle ungebunden, unverbindlich, frei. Bloß Körper. Wir können nur das sehen was ist. Mehr ist das nicht. Der Rest ist eingebildete Vergangenheit, die mit mir nichts zu tun hat, die mit den anderen noch weniger zu tun hat. Meine ich zu oft, sie hätte was zu tun, aber sie ist nur Blase, nur illusorische Vergangenheit. Bloß Einbildung, ein Konstrukt, das aber dann doch nichts mit der Wirklichkeit zu tun hat, wie ich sie sehe. Wir sind nur unendliche Gegenwart und das immer schon gewesen und auch jetzt. Abschütteln der scheinbar wahren und ewigen Gedanken. Ich bin nicht mein Gedanke, der ist nur Fantasie. Bin nur meine wirklichen Gefühle, nicht sonderlich Intelligent. Ich bin bloß mein Körper, mein Geschmack. Ich kann nur haben, was ich habe, nicht was ich will. Ich kann nur haben, was ich sehe; zumindest habe ich es gesehen. Nur das ist meine Erfahrung, aber nicht die jetzige Wahrheit für jedermann. Alles was ich habe ist mein Körper, mein Geschmack. Der Rest bloß selbstverliebte Fantastareien. Verliebt in die Illusion, in die Fantasie, aber ich bin das gar nicht. Keiner kann das sehen und ich muss auch nichts wirklich daraus schaffen. Wobei dieser Text hier eine Schöpfung daraus ist. Aber deshalb bin ich nicht wichtig, deshalb bin ich nicht besonders, deshalb nichts besseres, deshalb bin ich keine Größe und muss mich deshalb nicht als eine fühlen oder mit sonst irgendwas oder irgendwen identifizieren, denn ich bin nur das was ich ursprünglich fühle, das was ich sehe. Ich bin nicht weil ich denke, ich bin weil ich sehe. Ich bin nicht wer, weil ich schaffe, ich bin wer, weil ich bin, einen Körper habe. Mehr ist das nicht. Und ich habe noch Glück gehabt. 

Meine Fantasie, meine Gedanken sind nur ein Arschloch. Ich bin das nicht. Sind es nicht diese, die mich ausmachen. Auch nicht meine Augen. Sehen wir alle dieselbe Wirklichkeit? Sind wir alle gleich, im Geiste? Jeder Mensch irrt anders. Auf die Wirklichkeit lässt sich einigen. Mit dem System arbeiten. Geschmäcker und die Körper sind verschieden. Sind die es die mich anziehen, die ich kennenlernen will und die vielversprechend klingen in den Augen. Der Rest ist bloß selbstverliebte Illusion und Fantasie. Denn wir kennen uns ja gar nicht. 

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