Freitag, 29. Juni 2012

Nie ausgehalten, stehen zu lassen



Immer was verändern. Etwas korrigieren. In die Knie gehen. Umwerfen. Umstellen. Voller Zweifel. Unsicher. Nicht gelassen. Nicht stehen lassend. Nicht weiter machend, hadernd. War alles so richtig? Es nimmt kein Ende. Einseitiges PingPong, nur Ping. Geh kaputt, mach mich kaputt. Meine Schwäche, meine Stärke, meine Lernaufgabe. 
Innere Ruhe. Ruhe. Es hört erst auf, wenn du Meister bist. Wenn du alleine sein kannst. Wenn du es ausgehalten hast. Mit deiner Vergangenheit im Reinen bist und damit gehst. Damit gehst. Weiter machst in Ruhe, in Gelassenheit, in Frieden. 
Immer am Rad gedreht, nicht mehr aufgehört. Am falschen Rad gedreht, stur. Du wolltest damit scheitern, um zu sehen, um zu lernen. Deine Aufgabe wird sichtbar. Schlicht aushalten. Damit weitermachen, jetzt. 
Hast es nie in Ruhe stehen lassen können. Weil du es in Bildern gesehen hast, in der Reflektion. Ziemlich gewöhnliche Reaktion, aber hast es nicht stehen lassen können. Geht immer weiter. Bis zum umfallen. Masochistisch. Masochist. Kein Plan. Nur Wut. Nur falscher Stolz. Also hast du immer weiter gemacht. Weil du dein Versagen nicht ertragen hast. Deine Mittelmäßigkeit, also hast du dich immer weiter dekonstruiert, selbst destrukturiert. Weil dir die coole Art nicht passt, weil dir die glanzvollen und perfekten Bilder nicht passen. Weil dir die Gesellschaft nicht passt, das System nicht passt, dir die Naturgesetze nicht passen. 
Also hast du nie stehen gehenlassen und dich selbst gerichtet, zu Grunde gerichtet. Immer weiter. Eben auch weil du nicht alleine sein kannst. Immer mitteilen musst, immer kommunizieren musst, immer in Fiktion, Reflektion und Bildern leben musst. Jeder kennt das. Doch andere sind ruhiger, sind zufriedener. 
Ja, langweilig wird es mit dir nicht. Narzisstisch sind wir alle, aber du kannst nicht allein sein, aber du kannst nichts gelassen stehen lassen. Musst korrigieren. Musst das Ungleichgewicht so groß werden lassen, bis es kippt, dich erschlägt, alles kaputt macht, bis sich alles dreht. Alles verwirbelt und nichts mehr sichtbar ist. Bist du deine Ungelassenheit stehen lässt. Bis du es stehen lässt, dass du es nicht stehen lassen kannst. Bist stur, stur im falschen System. Denn Kommunikation und Liebe kann man nicht erzwingen. Vielleicht beruflichen Erfolg, aber nicht das System Liebe. Bist gescheitert. Lass es. Lass los. Finde mal wieder zur Ruhe. Finde dich. Mache Frieden. Gehe an deine Aufgaben und halte aus. Halte Einsamkeit aus. 

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tim.a.elstner(at)gmail.com