Dienstag, 31. Januar 2012

Was war das nochmal für ein Gefühl

Was war das nochmal für ein Gefühl, als man nicht gehalten war. Nicht fixiert, sondern im Fluss war? Als man losließ. Da zwar immer eine Sehnsucht war und ist, aber diese allein doch nicht das Leben bestimmen sollte. Diese Zeit in der man selbst noch sowas wie rücksichtslos war, in der man einfach ging, auch Spaß hatte, lachte. Sich nicht hängen ließ, nicht beobachten ließ, nicht eingingen ließ.



Ich erinnere mich vage an diese Zeit, eine schöne Zeit, wohl die Zeit der Unschuld des werdens. Heute die Unschuld des gewesen seins, denn unschuldig sind wir eigentlich immer, sofern wir an eine Vorherbestimmung glauben. Kann man es sicherlich fatalistisch übertreiben, im ewigen Zirkel, Strudel und Sog des Nebels und des Schleiers sich begreifen. In der Dunkelheit bla. Scheiß Depression, Leid und Kummer. 
Irgendwann sollte einfach genug sein, Schluss sein. Alles loslassen, nur noch diesen einen Menschen loslassen, mehr ist da ja gar nicht mehr, wo vorher noch viele und vieles war. Eben doch etwas mehr Klarheit. Dieser eine Mensch aber alles wurde, wird er jetzt wohl irgendwann nichts mehr sein, Staub, ausgelöscht, verbrannte Erde. Eingerissen, Zerrissen, Verrissen. Niedergerissen. Geht es jetzt in der Imagination wohl um Phönix aus der Asche.

Aber wie war das noch als man losgelöst lebte? War das nicht eigentlich die unschuldige Kindheit? Manchmal kommen wir da ran, an dieses Unschuldige, des einfach machens. Aber wir werden reifer, erfahrener, erkenntnisreicher, vielleicht umso schwerer, wieder in diese kindlich Unschuld zu kommen. Vielleicht aus Angst, der Macht wegen, der Strategie wegen, der Taktik wegen, der Manipulation wegen, des Selbstschutzes wegen, kommen wir umso seltener dorthin und denken eigentlich nur an uns selbst, aber so sind Kinder, sind wir Menschen eben, wir können grausam sein. Aber so ist das allgemeinhin nunmal, kein großes Wehklagen, keine Weicheierei, keine Unterwerfung, keine Abhängigkeit. Uns so bleibt das Leben, rational-düster und nach Hermann Hesse gesehen, erstmal wohl und irgendwie auch für immer und von Anfang an: Einsam.

Solange bis die Einsamkeit überwunden. In Unabhängigkeit und Selbstbestimmung strahlen nun neu deine Augen. Im Glanz, in der Reflektion des Lichtes, ach wie schön kannst du sein, kann sie sein, ist sie, bist du, können es Kinder und Menschen sein. 

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